Dank einer herausragenden kämpferischen Leistung haben die Lumberjacks Rohrdorf den Sprung ins Achtelfinale des Pokalwettbewerbs von Floorball Deutschland geschafft. Gegen die Mannschaft von Stern München gelang ein knapper 7:6-Auswärtserfolg – und das nach einem miserablen Start in die Partie am Sonntag, 17.11.2019.

Schon vor dem Anpfiff war klar, dass die Gastgeber ein schwerer Brocken für die Lumberjacks werden würden. Die Münchner spielten in der vergangenen Saison noch in der zweiten Bundesliga, also eine Klasse höher als Rohrdorf. Zunächst sah es auch so aus, als ob der Favorit sich klar durchsetzen würde. Nach dem ersten Drittel stand es 3:0 für Stern München. Die Lumberjacks hatten zwar einige gute Chancen, doch der starke Schlussmann des Gegners ließ keinen Treffer zu.

Als München kurz nach Beginn des zweiten Spielabschnitts auf 4:0 nachlegte, schien das Spiel entschieden zu sein. Im Floorball ist es jedoch nicht selten, dass deutliche Rückstände noch aufgeholt werden, und so kam es dann auch: Sebastian Tiefentaler eröffnete mit dem ersten Tor für die Gäste einen spektakulären Lauf seiner Mannschaft im zweiten Drittel. Nach weiteren Treffern durch Victor Broberg, erneut Sebastian Tiefentaler, Tobias Brüßler und Matthias Pilz-Murányi stand es zur zweiten Pause 5:4 für den TSV Rohrdorf-Thansau.

Im letzten Spielabschnitt blieben die Lumberjacks in der hart umkämpften Partie weiter am Drücker. München kassierte kurz nach Wiederbeginn eine Strafzeit, im Überzahlspiel gelang Tobias Brüßler das Tor zum 6:4. Wenige Minuten später musste der Torschütze für einen Stockschlag für zwei Minuten auf die Strafbank, was die Münchner für den Anschlusstreffer zum 5:6 nutzten. Während einer erneuten Strafzeit für Rohrdorf trafen die Hausherren zum Ausgleich. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide, beide Teams kämpften mit offenem Visier um den Sieg. Knapp fünf Minuten vor Schluss war es Valentin Coric, der nach einem schönen Pass von Victor Broberg den Ball zum 7:6 ins Münchner Tor versenkte. Diesen knappen Vorsprung brachten die Rohrdorfer mit einer konzentrierten Abwehrleistung über die Zeit.

„Der 0:4-Rückstand war frustrierend, da wir bis dahin viele gute Chancen hatten“, resümierte Kapitän Kilian Tiefentaler nach dem Spiel. „Was uns dennoch den Erfolg gebracht hat, war eine durch die Bank starke Teamleistung. Man hat gespürt, dass jeder einzelne Spieler bereit war, alles für die Mannschaft zu geben“, lobte er die kämpferische Einstellung.

Mitte Dezember kommt es zum Wiedersehen mit Stern München in der Regionalliga Süd. Eine Woche später, am Wochenende vor Weihnachten, steht für die Lumberjacks dann das Pokal-Achtelfinale an. Bei der Auslosung hatten die Rohrdorfer Glück: Sie bekamen ein Heimspiel gegen den Zweitligisten Baltic Storms serviert, der von Kiel aus die maximal mögliche Anreise im Wettbewerb auf sich nehmen muss.

Tiefenthaler zum Gegner: „Für uns sind die Baltic Storms völlig unbekannt. Auf dem Papier sind sie als Zweitligist sicher Favorit, allerdings stehen sie in ihrer Staffel im Norden in dieser Saison noch ohne Punkte da. Wir werden jedenfalls wieder alles in die Waagschale werfen, und vielleicht gelingt uns dann erneut eine Überraschung.“